Seit mehr als 10.000 Jahren nutzt der Mensch mehr oder weniger stark erwärmte Luft zur Körpererwärmung und –reinigung, zu rituellen Zwecken sowie aus prophylaktischen und therapeutischen Gründen. Die baugeschichtliche Entwicklung der Badeeinrichtungen verlief dabei nicht linear. In frühgeschichtlicher Zeit bestanden die Bademöglichkeiten auf der nördlichen Welthalbkugel aus bedeckten Erdgruben und Schwitzzelten. In der Antike sowie in mittel- und südamerikanischen Hochkulturen wurden die dann gemauerten Baderäume architektonisch aufwändig gestaltet und mit anspruchsvollen Heizsystemen versehen.
Dieser hohe Entwicklungsstand konnte allerdings nicht bis in unser Mittelalter gehalten werden. In Mitteleuropa wurden zu dieser Zeit die Baderäume wieder in einfacher Holzbauweise errichtet. Erst in jüngerer Vergangenheit – unterbrochen durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges – entwickelte sich dann wieder ein gestalterisch und technisch hoch stehendes Badewesen.
Klimatisch unterscheiden sich die Luftbäderarten durch verschiedene Raumtemperaturen und den variierenden Feuchtegehalt. Dabei können die Bäderarten rückblickend in die Historie klimatisch nicht immer scharf getrennt werden. Fast immer werden die Bäder jedoch im thermischen Wechsel mit Kaltwasseranwendungen durchgeführt.